Die Sachkundeprüfung nach § 34d GewO ist eine der wichtigsten Voraussetzungen, um als Versicherungsvermittler tätig zu werden. Mit einer Durchfallquote von rund 45 % gilt sie jedoch als eine der anspruchsvolleren Prüfungen in diesem Bereich. Dieser Artikel beleuchtet die Herausforderungen, die Inhalte und wie eine gezielte Vorbereitung deine Erfolgschancen erhöhen kann.
Warum ist die Sachkundeprüfung so anspruchsvoll?
Die Prüfung deckt ein breites Spektrum an Themen ab, das sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Anwendungsfähigkeiten umfasst. Von rechtlichen Grundlagen über versicherungsspezifisches Fachwissen bis hin zu steuerlichen Aspekten – die Anforderungen sind hoch.
Durchfallquoten
- Die bundesweiten Durchfallquoten der IHK-Sachkundeprüfung nach § 34d GewO liegen durchschnittlich bei 45 %.
- Je nach Bundesland und Prüfungstermin können diese Werte variieren. Der BWV (Berufsbildungswerk der Deutschen Versicherungswirtschaft) veröffentlicht regelmäßig Statistiken zu den Prüfungsdurchläufen.
Tipp: Lass dich von der Statistik nicht abschrecken. Mit der richtigen Vorbereitung kannst du die Prüfung souverän bestehen.
Die Inhalte der Prüfung: Was wird geprüft?
Die Sachkundeprüfung besteht aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil. Beide Teile sind darauf ausgelegt, dein Wissen und deine Fähigkeit zur praktischen Anwendung zu testen.
Schriftliche Prüfung
Der schriftliche Teil gliedert sich in zwei große Themenbereiche:
- Rechtskunde
- Gesetzliche Bestimmungen: Versicherungsvertragsgesetz (VVG), Handelsrecht und Verbraucherschutz.
- Rechtsfragen: Kompetenzen zur rechtssicheren Beratung und Abwicklung von Versicherungsverträgen.
- Versicherungsfachliche Kompetenzen
- Versicherungsprodukte und Sparten: Kenntnisse über Haftpflicht-, Sach-, Kranken- und Lebensversicherungen.
- Tarife und Berechnungen: Verständnis für Beitragsstrukturen, Risikoanalysen und Vertragsbedingungen.
Mündliche Prüfung
Der Fokus liegt hier auf Fallbeispielen und der praktischen Anwendung des Wissens. Prüflinge müssen ihre Beratungskompetenz unter Beweis stellen und zeigen, dass sie rechtliche und versicherungsfachliche Aspekte im Kundengespräch anwenden können.
Beispiel-Szenario:
Ein Kunde möchte eine private Haftpflichtversicherung abschließen. Der Prüfling muss die Bedürfnisse des Kunden analysieren, die Vorteile einer Haftpflichtversicherung erläutern und die wesentlichen Vertragsinhalte erklären.
Warum scheitern viele an der Prüfung?
Die Gründe für die hohe Durchfallquote sind vielfältig:
- Unterschätzter Schwierigkeitsgrad
Viele Prüflinge unterschätzen die Breite und Tiefe der Themen. Besonders rechtliche und steuerliche Aspekte bereiten oft Schwierigkeiten. - Unzureichende Vorbereitung
Ohne strukturierte Vorbereitung fällt es schwer, die umfangreichen Inhalte zu beherrschen.
- Zeitmanagement
In der Prüfung selbst ist Zeit ein entscheidender Faktor. Wer sich nicht gezielt vorbereitet hat, verliert leicht den Überblick.