29.1.2024

Der Ablauf der AEVO-Prüfung bei der IHK: So geht es zum AdA-Schein

Hier erhältst du einen Überblick über den Ablauf der Ausbildereignungsprüfung (AEVO)
von
Michael Bickel
Überblick

Einleitung

Die Ausbildereignungsprüfung (AEVO), oft abgenommen durch die Industrie- und Handelskammer (IHK) oder die Handwerkskammer, ist ein wesentlicher Meilenstein für jeden, der als professioneller Ausbilder arbeiten möchte. Diese Prüfung, die sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Fähigkeiten in der Berufsausbildung umfasst, ist unerlässlich, um jungen Menschen auf ihrem Weg in die Berufswelt zu begleiten. In diesem Artikel erhältst du einen umfassenden Einblick in die Struktur, die Inhalte und die Bedeutung dieser wichtigen Prüfung.

Der schriftliche Teil der Prüfung

Im schriftlichen Teil der AEVO-Prüfung, der 180 Minuten dauert, werden deine Kenntnisse über die vier zentralen Handlungsfelder der Ausbildung auf die Probe gestellt. In jedem dieser Handlungsfelder wird von dir erwartet, dass du ein ganzheitliches Verständnis für die Planung, Durchführung und Abschluss der Berufsausbildung demonstrierst sowie die Fähigkeit zeigst, auf Herausforderungen flexibel und sachkundig zu reagieren.
Pro Handlungsfeld musst du 20 Multiple-Choice-Fragen beantworten. Die Prüfung ist bestanden, wenn du mindestens 50 % der Fragen korrekt beantwortet hast. Die Handlungsfelder umfassen:

Ausbildungsvoraussetzungen prüfen und Ausbildung planen

In diesem Handlungsfeld liegt der Fokus auf der Analyse und Bewertung der Eignung der Ausbildungsstätte gemäß den gesetzlichen Anforderungen und betriebsspezifischen Gegebenheiten. Es erfordert eine gründliche Auseinandersetzung mit den Rahmenbedingungen der Berufsausbildung. Kandidaten müssen Kenntnisse darüber nachweisen, wie man eine effektive Ausbildungsstruktur entwickelt, welche die Ziele und Inhalte des Ausbildungsberufes berücksichtigt. Dies beinhaltet die Erstellung eines detaillierten und anpassungsfähigen Ausbildungsplans, der sowohl die betrieblichen Abläufe als auch die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten der Auszubildenden einbezieht. Die Fähigkeit, die Ausbildungsziele mit den Unternehmenszielen in Einklang zu bringen und dabei sowohl pädagogische als auch betriebswirtschaftliche Aspekte zu integrieren, wird ebenfalls geprüft.

Ausbildung vorbereiten und bei der Einstellung von Auszubildenden mitwirken

Dieses Handlungsfeld deckt alle Aspekte der Vorbereitung und Planung vor Beginn der Ausbildung ab. Es schließt die Organisation und Strukturierung der Ausbildungsressourcen sowie die Planung der Ausbildungsinhalte ein. Die Kandidaten müssen demonstrieren, dass sie effektive Strategien für das Ausbildungsmarketing, die Ansprache und Auswahl geeigneter Kandidaten sowie die Gestaltung von Auswahlverfahren beherrschen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Gestaltung des Onboarding-Prozesses, um eine erfolgreiche Integration der Auszubildenden in die Unternehmenskultur und -abläufe zu gewährleisten. Das Handlungsfeld erfordert auch Kenntnisse über rechtliche Bestimmungen im Zusammenhang mit der Einstellung und Ausbildung von Jugendlichen und Erwachsenen.

Ausbildung durchführen

In diesem Bereich steht die konkrete Umsetzung des Ausbildungsplans im Mittelpunkt. Prüflinge müssen zeigen, dass sie in der Lage sind, Ausbildungsinhalte praxisnah und verständlich zu vermitteln. Dazu gehört die Auswahl und Anwendung angemessener Methoden und Medien für eine effektive Wissensvermittlung und praktische Übungen. Die Fähigkeit, den Lernfortschritt zu überwachen, auf individuelle Bedürfnisse der Auszubildenden einzugehen und die Ausbildung bei Bedarf anzupassen, ist hier ebenso gefragt. Dieses Handlungsfeld erfordert auch ein tiefes Verständnis für die Rolle des Ausbilders als Coach und Mentor sowie für die Förderung eines positiven, lernförderlichen Umfelds.

Ausbildung abschließen

Das vierte Handlungsfeld konzentriert sich auf die erfolgreiche Beendigung der Ausbildung. Dazu gehört die Vorbereitung der Auszubildenden auf die Abschlussprüfung durch die Bereitstellung relevanter Lernmaterialien, die Durchführung von Prüfungssimulationen und die psychologische Unterstützung bei Prüfungsängsten. Außerdem müssen die Prüflinge Kenntnisse über die administrativen und organisatorischen Aspekte des Ausbildungsabschlusses nachweisen, wie etwa die korrekte Erstellung und Ausgabe von Zeugnissen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Beratung der Auszubildenden hinsichtlich ihrer beruflichen Perspektiven und Weiterbildungsmöglichkeiten nach dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung.

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Der praktische Teil der Prüfung

Der praktische Teil der AEVO-Prüfung bildet das Kernstück deiner berufs- und arbeitspädagogischen Kompetenz. Dieser Abschnitt ist entscheidend, da er deine praktischen Fähigkeiten als Ausbilder direkt unter Beweis stellt. Die Prüfung ist in zwei Hauptsegmente gegliedert, nämlich die Präsentation oder die praktische Unterweisung und das sich anschließende Fachgespräch, mit einer Gesamtdauer von maximal 30 Minuten.

Präsentation / Unterweisung (ca. 15 Minuten)

In dieser Phase hast du die Aufgabe, eine realitätsnahe Ausbildungssituation darzustellen und zu managen. Dir wird die Wahl gelassen, ob du eine Präsentation oder eine Unterweisung durchführen möchtest. Diese Entscheidung ermöglicht es dir, deine Stärken optimal zur Geltung zu bringen:

Präsentation

Hier konzentrierst du dich auf die Vermittlung von theoretischem Wissen und fachlichen Inhalten. Du zeigst, wie du komplexes Fachwissen strukturiert aufbereiten und anschaulich darstellen kannst. Die Präsentation erfordert eine klare Strukturierung des Inhalts, den Einsatz von didaktisch sinnvollen Medien und eine rhetorisch überzeugende Vortragsweise.

Praktische Unterweisung

Im Fokus steht die praktische Anleitung und das Training von Fertigkeiten. Dieser Ansatz ist stark interaktiv und ermöglicht es dir, deine Kompetenzen in der direkten Anleitung, Korrektur und Motivation der Auszubildenden zu demonstrieren. Die Unterweisung verlangt von dir, praktische Abläufe klar und verständlich zu vermitteln, auf Fragen und Unsicherheiten der Auszubildenden einzugehen und eine Lernatmosphäre zu schaffen, in der praktische Fertigkeiten effektiv erworben werden können.

In beiden Szenarien ist es wichtig, dass deine Präsentation oder Unterweisung nicht nur fachlich korrekt ist, sondern auch methodisch-didaktisch überzeugt. Du solltest in der Lage sein, die Inhalte an den Kenntnisstand und die Bedürfnisse der Auszubildenden anzupassen und dabei die Zeitvorgaben einzuhalten.

Fachgespräch (ca. 15 Minuten)

Nach deiner Präsentation oder Unterweisung schließt sich das Fachgespräch an. Dieses Segment bietet dem Prüfungsausschuss die Möglichkeit, in einen direkten Dialog mit dir zu treten und tiefergehende Aspekte deiner berufs- und arbeitspädagogischen Eignung zu erörtern:

Reflexion der Präsentation/Unterweisung

Der Ausschuss wird Fragen stellen, die sich auf deine soeben durchgeführte Präsentation oder Unterweisung beziehen. Hier kannst du zeigen, dass du in der Lage bist, deine methodischen Entscheidungen zu begründen und konstruktives Feedback zu deinem Vorgehen zu geben.

Berufs- und arbeitspädagogische Kompetenz

Zusätzlich werden Fragen gestellt, die über die unmittelbar präsentierte Situation hinausgehen. Hierbei kann es um allgemeine Prinzipien der Ausbildungsgestaltung, rechtliche Rahmenbedingungen oder um spezifische Herausforderungen in der Berufsausbildung gehen. Deine Antworten sollten deine Fähigkeit unterstreichen, berufliche Lernprozesse effektiv zu planen, zu steuern und zu evaluieren.

Während des Fachgesprächs ist es wichtig, dass du nicht nur Fachwissen präsentierst, sondern auch deine Fähigkeit zur kritischen Reflexion und zur professionellen Kommunikation demonstrierst. Eine klare, fundierte Argumentation und die Fähigkeit, auf Nachfragen flexibel und präzise zu reagieren, sind hier von zentraler Bedeutung.

Vorbereitung auf die Prüfung

Eine sorgfältige Vorbereitung ist entscheidend, um die AEVO-Prüfung erfolgreich zu bestehen. Neben der Aneignung von Wissen aus relevanten Gesetzestexten und Verordnungen, wie dem Berufsbildungsgesetz und der Ausbilder-Eignungsverordnung, ist es auch ratsam, praktische Erfahrungen in der Planung und Durchführung von Ausbildungen zu sammeln. Insbesondere Online-Kurse können hierbei eine wertvolle Unterstützung bieten.

Ergebnis und Zertifikat

Nach Abschluss beider Prüfungsteile wirst du über deine Ergebnisse informiert. Bei einem erfolgreichen Abschluss erhältst du den Ausbilderschein, der deine Eignung als Ausbilder bestätigt. Mit diesem Zertifikat bist du berechtigt, in deinem Betrieb Auszubildende zu führen und zu leiten.

Die AEVO-Prüfung ist mehr als nur eine formale Hürde auf dem Weg zum Ausbilder. Sie ist eine umfassende Überprüfung deiner Fähigkeiten und Kenntnisse und bereitet dich auf eine der lohnendsten Aufgaben im beruflichen Spektrum vor: die Ausbildung und Entwicklung der nächsten Generation von Fachkräften. Mit dem erfolgreichen Bestehen der Prüfung öffnest du die Tür zu einer Karriere, die nicht nur fachliches Wissen, sondern auch persönliches Wachstum und die Befriedigung, junge Menschen auf ihrem beruflichen Weg zu begleiten, mit sich bringt.

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