Ausgabepreis
Was ist der Ausgabepreis?
Der Ausgabepreis ist der Preis, zu dem Anleger Fondsanteile oder andere Investmentprodukte erwerben können. Er setzt sich aus dem Rücknahmepreis (auch Nettoinventarwert genannt) und einem eventuellen Ausgabeaufschlag zusammen. Der Rücknahmepreis entspricht dem aktuellen Wert eines Fondsanteils, während der Ausgabeaufschlag eine Gebühr ist, die der Fondsgesellschaft oder dem Vertriebspartner für die Deckung von Vertriebs- und Verwaltungskosten zufließt.
Wie wird der Ausgabepreis berechnet?Die Berechnung des Ausgabepreises erfolgt nach der Formel:
- Ausgabepreis = Rücknahmepreis + Ausgabeaufschlag
Der Ausgabeaufschlag wird meist in Prozent des Rücknahmepreises angegeben. Beispielsweise bedeutet ein Ausgabeaufschlag von 5 %, dass beim Kauf eines Fondsanteils im Wert von 100 Euro zusätzlich 5 Euro Gebühren anfallen, sodass der Ausgabepreis 105 Euro beträgt.
Was ist der Ausgabeaufschlag?
Der Ausgabeaufschlag (auch Agio genannt) ist eine einmalige Gebühr, die beim Erwerb von Fondsanteilen anfällt. Er dient dazu, die Kosten für Vertrieb, Beratung und Verwaltung des Fonds zu decken. Die Höhe des Ausgabeaufschlags variiert je nach Fondstyp und kann zwischen 0 % und 5 % oder mehr liegen. Bei börsengehandelten Fonds (ETFs) entfällt dieser Aufschlag häufig.
Warum ist der Ausgabepreis wichtig für Anleger?
- Kostenbewusstsein: Der Ausgabepreis beeinflusst direkt die Rendite einer Anlage, da höhere Kosten die Performance schmälern können.
- Vergleichbarkeit: Durch Kenntnis des Ausgabepreises können Anleger verschiedene Fonds und Investmentprodukte besser vergleichen.
- Transparenz: Ein klarer Ausweis von Rücknahmepreis und Ausgabeaufschlag fördert die Transparenz und hilft bei der Investmententscheidung.
Wie kann man Ausgabeaufschläge reduzieren oder vermeiden?
- Direktinvestitionen: Einige Anbieter ermöglichen den Kauf von Fondsanteilen ohne Ausgabeaufschlag, insbesondere bei Online-Plattformen.
- Rabattaktionen: Manche Banken und Broker bieten zeitlich begrenzte Aktionen mit reduzierten oder erlassenen Ausgabeaufschlägen an.
- ETF-Investitionen: Börsengehandelte Fonds (ETFs) haben oft keinen Ausgabeaufschlag und sind daher kosteneffizienter.
- Verhandlung: Bei größeren Anlagebeträgen kann es sich lohnen, mit der Bank oder dem Berater über die Reduzierung des Ausgabeaufschlags zu verhandeln.
Beispiel für die Berechnung des Ausgabepreises:Angenommen, der Rücknahmepreis eines Fonds beträgt 200 Euro und der Ausgabeaufschlag liegt bei 3 %.
- Ausgabeaufschlag in Euro: 3 % von 200 Euro = 6 Euro
- Ausgabepreis: 200 Euro + 6 Euro = 206 Euro
Der Anleger zahlt also 206 Euro für einen Fondsanteil, dessen aktueller Wert 200 Euro beträgt.
Zusammenfassung
Der Ausgabepreis ist ein entscheidender Faktor bei der Investmententscheidung, da er die tatsächlichen Kosten für den Erwerb von Fondsanteilen widerspiegelt. Durch ein Verständnis der Zusammensetzung des Ausgabepreises können Anleger bewusster investieren und potenzielle Kosteneinsparungen identifizieren. Im Onlinekurs für Finanzanlagenvermittler nach §34f erfahren Sie, wie Sie den Ausgabepreis und den Ausgabeaufschlag effektiv erklären, kosteneffiziente Anlageoptionen identifizieren und Ihre Kunden optimal zu Investmententscheidungen beraten können.