Alterseinkünftegesetz
Was ist das Alterseinkünftegesetz?
Das Alterseinkünftegesetz (AltEinkG) trat in Deutschland am 1. Januar 2005 in Kraft und reformierte die Besteuerung der Altersvorsorge und der Alterseinkünfte. Ziel des Gesetzes ist es, die steuerliche Behandlung von Renten und Vorsorgeaufwendungen schrittweise anzupassen und eine gleichmäßige Besteuerung von Einkommen in der Erwerbs- und Rentenphase zu gewährleisten. Es basiert auf der Empfehlung des Bundesverfassungsgerichts, die Ungleichbehandlung zwischen Renten aus der gesetzlichen Rentenversicherung und Pensionen zu beseitigen.
Wie funktioniert das Alterseinkünftegesetz?
Das Gesetz regelt:
- Besteuerung der Renten: Altersrenten werden seit 2005 schrittweise stärker besteuert. Der steuerpflichtige Anteil richtet sich nach dem Jahr des Renteneintritts. Für Renten, die ab 2040 bezogen werden, gilt eine vollständige Besteuerung.
- Absetzbarkeit von Vorsorgeaufwendungen: Beiträge zur Altersvorsorge, wie zur gesetzlichen Rentenversicherung oder zu Rürup-Verträgen, können schrittweise in höherem Maße als Sonderausgaben steuerlich geltend gemacht werden. Ab 2025 ist eine vollständige Absetzbarkeit vorgesehen.
Welche Einkünfte regelt das Alterseinkünftegesetz?
Das AltEinkG betrifft folgende Einkunftsarten:
- Renten aus der gesetzlichen Rentenversicherung.
- Betriebliche Altersvorsorge: Leistungen aus Direktzusagen, Pensionskassen oder Pensionsfonds.
- Private Altersvorsorge: Leistungen aus steuerlich geförderten Verträgen, wie der Basisrente (Rürup-Rente).
Was bedeutet die schrittweise Besteuerung der Renten?
Für Rentner, die vor 2005 in den Ruhestand gingen, beträgt der steuerpflichtige Anteil ihrer Rente 50 %. Für jeden neuen Rentnerjahrgang erhöht sich dieser Anteil um 2 % bis 2020 und um 1 % ab 2021. Renten, die ab 2040 gezahlt werden, unterliegen vollständig der Einkommensteuer.
Welche Vorteile bietet das Alterseinkünftegesetz?
- Steuerliche Entlastung während der Erwerbsphase: Arbeitnehmer können durch die höhere Absetzbarkeit der Altersvorsorgebeiträge steuerliche Vorteile nutzen.
- Anpassung an das Äquivalenzprinzip: Einkommen aus Altersvorsorgeprodukten wird analog zum Erwerbseinkommen behandelt, was eine gerechtere Besteuerung ermöglicht.
Welche Kritik gibt es am Alterseinkünftegesetz?
- Doppelte Besteuerung: Es gibt Diskussionen darüber, ob Rentner, die während ihres Berufslebens bereits aus versteuertem Einkommen Beiträge gezahlt haben, durch die Rentenbesteuerung erneut belastet werden.
- Steuerliche Belastung: Die vollständige Besteuerung ab 2040 könnte Rentner mit geringen Altersbezügen stärker belasten.
Zusammenfassung
Das Alterseinkünftegesetz ist ein zentraler Bestandteil der steuerlichen Reform der Altersvorsorge in Deutschland. Es regelt die schrittweise Besteuerung von Renten und die Absetzbarkeit von Vorsorgeaufwendungen. Im Onlinekurs für Finanzanlagenvermittler nach §34f lernen Sie, wie das Alterseinkünftegesetz funktioniert, welche Produkte es betrifft und wie Sie Ihre Kunden optimal zu den steuerlichen Aspekten der Altersvorsorge beraten können.