Was ist der Beleihungsauslauf?
Der Beleihungsauslauf gibt das Verhältnis zwischen der Darlehenshöhe und dem Beleihungswert einer Immobilie an. Er wird in Prozent angegeben und dient als Kennzahl für das Risiko des Kreditgebers bei einer Immobilienfinanzierung. Je niedriger der Beleihungsauslauf, desto geringer das Risiko für die Bank und desto bessere Konditionen kann der Kreditnehmer erhalten.
Wie wird der Beleihungsauslauf berechnet?
Die Berechnung erfolgt nach der Formel:
Beleihungsauslauf (%) = (Darlehenssumme / Beleihungswert der Immobilie) × 100
- Darlehenssumme: Die Höhe des aufgenommenen Kredits.
- Beleihungswert: Der Wert der Immobilie, den die Bank im Rahmen der Kreditprüfung ermittelt. Dieser liegt oft unter dem tatsächlichen Marktwert, da Sicherheitsabschläge vorgenommen werden.
Beispiel:
- Darlehenssumme: 200.000 Euro
- Beleihungswert der Immobilie: 250.000 Euro
- Beleihungsauslauf: (200.000 / 250.000) × 100 = 80 %
Warum ist der Beleihungsauslauf wichtig?
Der Beleihungsauslauf ist ein zentraler Faktor bei der Bewertung von Immobilienkrediten:
- Für den Kreditgeber: Er zeigt, wie hoch das Risiko ist, dass der Darlehensbetrag im Falle eines Zahlungsausfalls nicht vollständig durch den Wert der Immobilie gedeckt ist.
- Für den Kreditnehmer: Der Beleihungsauslauf beeinflusst die Konditionen des Darlehens, insbesondere den Zinssatz.
Welche Schwellenwerte gibt es beim Beleihungsauslauf?
Viele Banken orientieren sich an festen Schwellenwerten:
- 60 % Beleihungsauslauf: Gilt als besonders sicher, oft mit den besten Zinssätzen.
- 80 % Beleihungsauslauf: Übliche Grenze für Standardfinanzierungen mit marktüblichen Konditionen.
- Über 80 % Beleihungsauslauf: Höheres Risiko für die Bank, oft mit Zinsaufschlägen oder zusätzlicher Sicherheitenforderung.
Wie kann der Beleihungsauslauf optimiert werden?
- Eigenkapital erhöhen: Eine höhere Eigenkapitalquote senkt den Beleihungsauslauf und verbessert die Kreditkonditionen.
- Immobilienwert steigern: Durch Renovierung oder Sanierung kann der Beleihungswert erhöht werden.
- Kredithöhe reduzieren: Geringere Darlehensbeträge senken den Beleihungsauslauf.
Welche Rolle spielt der Beleihungsauslauf bei der Baufinanzierung?
Der Beleihungsauslauf ist entscheidend für die Kreditentscheidung der Bank. Ein niedriger Beleihungsauslauf signalisiert eine solide Finanzierungsstruktur und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der Kredit genehmigt wird. Gleichzeitig wirkt sich ein niedriger Beleihungsauslauf positiv auf die Konditionen aus, da das Risiko für die Bank reduziert wird.
Zusammenfassung
Der Beleihungsauslauf ist ein Schlüsselwert bei der Immobilienfinanzierung, der das Verhältnis zwischen Darlehenssumme und Beleihungswert angibt. Er beeinflusst maßgeblich die Kreditkonditionen und zeigt das Risiko für den Kreditgeber. Im Onlinekurs für Immobiliendarlehensvermittler nach §34i lernst du, wie der Beleihungsauslauf berechnet wird, welche Rolle er bei der Finanzierung spielt und wie du deine Kunden optimal zu diesem Thema berätst.