Was ist ein Bonuszertifikat?
Ein Bonuszertifikat ist ein strukturiertes Finanzprodukt, das Anlegern ermöglicht, von der Kursentwicklung eines zugrunde liegenden Basiswerts (z. B. einer Aktie oder eines Index) zu profitieren. Es bietet die Chance auf eine Bonuszahlung, selbst wenn der Basiswert nicht steigt, und schützt bis zu einem gewissen Grad vor Kursverlusten. Dies wird durch eine sogenannte Barriere und einen Bonusbetrag erreicht.
Wie funktioniert ein Bonuszertifikat?
- Basiswert: Das Zertifikat bezieht sich auf eine Aktie, einen Index oder einen anderen Wert.
- Barriere: Ein Kursniveau, das der Basiswert während der Laufzeit nicht unterschreiten darf.
- Bonusbetrag: Ein festgelegter Mindestbetrag, der am Laufzeitende ausgezahlt wird, wenn die Barriere nicht verletzt wird.
Szenarien am Laufzeitende:
- Barriere nicht unterschritten: Der Anleger erhält den Bonusbetrag oder die Wertentwicklung des Basiswerts, je nachdem, welcher Wert höher ist.
- Barriere unterschritten: Der Anleger erhält den tatsächlichen Kurswert des Basiswerts am Laufzeitende – ohne Bonus.
Beispiel:
- Basiswert: Aktie A
- Barriere: 80 €
- Bonusbetrag: 120 €
- Aktueller Kurs: 100 €
- Szenario 1: Der Kurs bleibt während der Laufzeit über 80 € → Auszahlung von 120 €.
- Szenario 2: Der Kurs fällt auf 75 € und bleibt dort → Auszahlung des Kurswerts von 75 €.
Welche Vorteile bietet ein Bonuszertifikat?
- Teilschutz: Schutz vor Kursverlusten, solange die Barriere nicht unterschritten wird.
- Attraktive Bonuszahlungen: Selbst bei stagnierenden Kursen kann der Anleger von der Bonuszahlung profitieren.
- Flexibilität: Anleger können in verschiedene Märkte, Sektoren oder Indizes investieren.
Welche Risiken sind mit Bonuszertifikaten verbunden?
- Barriere-Verletzung: Wenn die Barriere verletzt wird, entfällt der Bonus, und der Anleger trägt das volle Marktrisiko.
- Emittentenrisiko: Bei Insolvenz des Herausgebers (Emittenten) kann es zu einem Totalverlust kommen.
- Kein unbegrenztes Gewinnpotenzial: Bei sehr stark steigenden Kursen profitiert der Anleger nur begrenzt im Vergleich zu einer direkten Investition in den Basiswert.
Für wen sind Bonuszertifikate geeignet?
- Konservative Anleger: Die Teilschutzfunktion macht Bonuszertifikate interessant für Anleger, die moderates Risiko suchen.
- Marktneutrale Strategien: Sie eignen sich für Investoren, die von einer seitwärts tendierenden oder leicht positiven Kursentwicklung ausgehen.
- Fortgeschrittene Anleger: Bonuszertifikate erfordern ein Verständnis der Funktionsweise und der zugrunde liegenden Risiken.
Welche Faktoren beeinflussen die Rendite eines Bonuszertifikats?
- Kursentwicklung des Basiswerts: Positive Kursentwicklungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit der Bonuszahlung.
- Laufzeit: Längere Laufzeiten können das Risiko einer Barriere-Verletzung erhöhen.
- Marktvolatilität: Hohe Volatilität kann zu einer schnelleren Verletzung der Barriere führen.
- Zinsniveau: Änderungen des Zinsniveaus können den Preis des Zertifikats beeinflussen.
Zusammenfassung
Bonuszertifikate sind attraktive Finanzinstrumente, die Anlegern die Möglichkeit bieten, mit einem gewissen Schutz vor Kursverlusten in Aktien oder Indizes zu investieren. Sie kombinieren Chance und Risiko auf eine ausgewogene Weise und sind besonders geeignet für konservative bis moderat risikofreudige Anleger. Im Onlinekurs für Finanzanlagenvermittler nach §34f lernst du, wie Bonuszertifikate funktionieren, welche Strategien sie unterstützen und wie du deine Kunden dazu optimal berätst.