Was ist eine Beurkundung?
Die Beurkundung ist ein rechtlicher Akt, bei dem ein Notar eine Erklärung, einen Vertrag oder eine Vereinbarung schriftlich aufnimmt, den Inhalt überprüft und durch seine Unterschrift sowie sein Siegel offiziell bestätigt. Sie dient der Rechtssicherheit und Beweiskraft und ist bei bestimmten Rechtsgeschäften gesetzlich vorgeschrieben.
Welche Funktion hat die Beurkundung?
- Rechtssicherheit: Der Notar stellt sicher, dass der Inhalt des Dokuments rechtswirksam und eindeutig ist.
- Aufklärung: Der Notar klärt die Beteiligten über die rechtlichen und wirtschaftlichen Folgen des Rechtsgeschäfts auf.
- Beweiskraft: Eine beurkundete Erklärung dient als starker Beweis in einem möglichen Rechtsstreit.
- Rechtsgültigkeit: Bei bestimmten Geschäften ist die Beurkundung Voraussetzung für deren rechtliche Wirksamkeit.
Wann ist eine Beurkundung erforderlich?
Eine Beurkundung ist in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben bei:
- Immobiliengeschäften: Kaufverträge, Grundschuldbestellungen oder Schenkungen von Grundstücken.
- Eheverträgen: Regelungen zu Gütertrennung oder Unterhaltspflichten.
- Gründung von Kapitalgesellschaften: Z. B. GmbH oder AG.
- Erbverträgen und Testamenten: Wenn diese rechtsverbindlich sein sollen.
- Vereinbarungen über große Vermögensübertragungen: Z. B. Schenkungsverträge.
Wie läuft eine Beurkundung ab?
- Entwurf: Der Notar erstellt einen Entwurf des Dokuments und klärt die Beteiligten über den Inhalt auf.
- Prüfung: Die Beteiligten prüfen den Entwurf und können Änderungswünsche einbringen.
- Verlesung und Unterzeichnung: Der Notar verliest das Dokument, und alle Beteiligten bestätigen den Inhalt durch ihre Unterschrift.
- Beglaubigung: Der Notar bestätigt die Echtheit der Unterschriften und fügt sein Siegel hinzu.
Was ist der Unterschied zwischen Beurkundung und Beglaubigung?
- Beurkundung: Der Notar prüft den Inhalt des Dokuments und bestätigt dessen Rechtswirksamkeit.
- Beglaubigung: Der Notar bestätigt lediglich die Echtheit der Unterschrift oder einer Kopie, ohne den Inhalt des Dokuments zu prüfen.
Welche Kosten entstehen bei einer Beurkundung?
Die Kosten für eine Beurkundung sind gesetzlich im Gerichts- und Notarkostengesetz (GNotKG) geregelt. Sie richten sich nach dem Geschäftswert, also dem wirtschaftlichen Wert des Rechtsgeschäfts, z. B. dem Kaufpreis einer Immobilie.
Warum ist die Beurkundung wichtig?
- Sie schützt die Beteiligten vor Rechtsstreitigkeiten durch klare und überprüfte Verträge.
- Sie gewährleistet, dass die Beteiligten die rechtlichen Konsequenzen vollständig verstehen.
- Sie ist bei bestimmten Rechtsgeschäften gesetzlich vorgeschrieben und daher unverzichtbar.
Zusammenfassung
Die Beurkundung ist ein rechtlicher Vorgang, der von einem Notar durchgeführt wird, um die Rechtswirksamkeit und Beweiskraft wichtiger Rechtsgeschäfte zu gewährleisten. Sie schafft Klarheit, Sicherheit und Verbindlichkeit für alle Beteiligten. Im Onlinekurs für Immobiliendarlehensvermittler nach §34i lernst du, welche Bedeutung die Beurkundung im Immobilienrecht hat, welche Rechtsgeschäfte sie erfordert und wie du deine Kunden dazu optimal beraten kannst.